CISTEC engagiert sich für offene Standards

Das grosse Potential von Daten im Gesundheitswesen ist weitgehend unbestritten, die konkrete Nutzung dieser Daten ist in der Praxis aber gar nicht so einfach. Die sehr heterogene Landschaft im Gesundheitswesen mit verschiedenen Akteuren, von Hausarzt, Spezialärztin über Spitäler bis zum Patienten und unterschiedlichen Softwaresystemen in den verschiedenen Unternehmen führen dazu, dass die Gesundheitsdaten einer Person in den verschiedenen Systemen gespeichert sind und nicht zentral zur Verfügung stehen für die Optimierung der Behandlung und Forschungszwecke.

Das Elektronische Patientendossier EPD ist angetreten um diese Daten zusammenzuführen. Eigentlich funktioniert das auch, nur liegt die Adoptionsrate noch viel zu tief. Unser Produkt KISIM bietet die Möglichkeit das EPD tief zu integrieren, so dass die Informationen im EPD direkt im KISIM verfügbar sind und natürlich auch von KISIM ins EPD geschrieben werden können. Stand jetzt sprechen wir aber von unstrukturierten Daten meistens PDFs. Die sind zwar für Menschen meistens leicht les- und interpretierbar und ermöglichen so einen durchgängigen Informationsfluss z.B. von Arzt in Spital 1 zu Arzt in Spital 2. Für weiterführende Verbesserungen der Behandlung, Unterstützung der Forschung aber auch Clinical Decision Support will man aber Daten strukturiert austauschen, mit einer gemeinsamen Semantik, die auch von Maschinen gelesen und verstanden werden kann.

Wie vorhin dargelegt gibt es eine Vielzahl von involvierten System von der Software in der Arztpraxis, über Laborsysteme, nationalen Register für gezielte Fragestellungen und Forschungsdatenbanken, ein jedes dieser Systeme hat ein internes Datenmodell optimiert für seinen Einsatzzweck.

Auch unser Produkt KISIM hat ein internes Datenmodell, welches die Bedürfnisse im klinischen Alltag bestens unterstützt. Mit zunehmenden Anforderungen an die Weiterverwendung und den Austausch der Daten, gilt es aber noch weitsichtiger die Evolution des KISIM-Datenmodells voranzutreiben und aktiv in den Gremien mitzuarbeiten, welche Austauschformate definieren.
Beispielsweise erarbeitete die CISTEC im Auftrag von eHealth Suisse das HL7 FHIR CH-Allergie&Intoleranz-Austauschformat und brachte sich bei den anderen FHIR CH-Profilen ein.

Das BAG hat mit DigiSanté ein neues Programm lanciert um die digitale Transformation im Gesundheitswesen voranzutreiben. Auch hier wird die CISTEC einen aktiven Beitrag leisten.

Neben Austauschformaten gibt es im Bereich der Sekundärnutzung diverse Initiativen, wie SPHN, The Loop und Bâledat, die es zu berücksichtigen gilt. Vermehrt Fahrt aufgenommen haben in Europa auch Initiativen rund um openEHR, einem offenen internationalen Standard für die Entwicklung von elektronischen Patientenakten und Informationssystemen, der auf offenen standardisierten Architekturprinzipien basiert. Im Zentrum steht dabei ein anbieterunabhängiges zentrales Datenrepository für die klinischen Daten. Die öffentlichen klinischen Modelle wurden dabei in den letzten 20 Jahren von Kliniken aus aller Welt entworfen. Ganze Regionen wie Katalonien und renommierte Spitäler wie das Universitätsspital Karolinska in Schweden verfolgen diesen Ansatz. Die CISTEC hat sich schon seit geraumer Zeit mit openEHR befasst. In enger Zusammenarbeit mit Better einem führenden Open-Data-Plattform-Anbieter wurde die Machbarkeit geprüft und das Zusammenspiel von KISIM und der Better Plattform verfeinert. Die CISTEC ist somit gut aufgestellt, um diesen Ansatz «KISIM on Top of openEHR» vollumfänglich zu unterstützen.

Um diesen wachsenden Herausforderungen begegnen zu können, hat die CISTEC ein neues Clinical Data Modeling Team gegründet. Dieses beobachtet all diese Entwicklungen und beteiligt sich aktiv an der Weiterentwicklung der nationalen und internationalen Standards und trägt so zur Verbesserung der Datenqualität im Gesundheitswesen bei.

Haben Sie Kommentare oder Fragen zu diesem Blogbeitrag? Schreiben Sie uns eine E-Mail an moc.cetsic@ofni, wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

Blogautor: Markus Käppeli, Leiter Standardentwicklungen, GL-Mitglied CISTEC AG

Ähnliche Beiträge

CISTEC ist ISO 13485 zertifiziert

Mit der erfolgreichen ISO-Zertifizierung unterstreicht die CISTEC ihr hohes, verankertes Qualitätsbewusstsein, welches die Basis für die herausragende Qualität von KISIM ist.

Jobstart während dem Lockdown

Jeden Monat starten bei der CISTEC neue Mitarbeiter in den verschiedensten Bereichen. Während dem Lockdown mussten wir uns überlegen wie es möglich ist, die Mitarbeiter trotz der speziellen Situation optimal in den neuen Arbeitsalltag einzuführen. Da es nicht in Frage kam die Mitarbeiter vor Ort willkommen zu heissen, wählten wir den digitalen Weg. Vier neue Mitarbeiter erzählen nun wie sie diesen ungewohnten Start bei der CISTEC meistern konnten und was sie aus der Situation gelernt haben.

Ein neues grosses Zentrumsspital wird CISTEC-Kunde

Das Kantonsspital Baselland (KSBL) hat mit dem Projekt «New Generation KIS» ein neues KIS ausgeschrieben. Wir freuen uns, dass wir das Evaluationsteam mit KISIM überzeugt haben und mit dem KSBL das «New Generation KIS» aufbauen dürfen. Die Digitalisierungsstrategie des KSBL ist zukunftsorientiert und deren Ziele passen hervorragend zur Funktionsstärke von KISIM und zu unserer innovativen Unternehmenskultur.

Vom Tippen zum Denken: medizinische Berichtserstellung neu gedacht

Der Moment, in dem alles Klick macht Ein typischer Tag im Spital oder in der Klinik: Patientengespräche, Befundbesprechungen, Diagnosen, Aufklärungen,

Go-live im Spital Dornach

BigBang KISIM-Einführung im Spital Dornach der Solothurner Spitäler AG.

Fokusmeeting "Notfall"

Am 26. Juni 2019 fand in der CISTEC das Fokusmeeting rund um das Thema "Notfall" statt. 40 Experten und Expertinnen aus ca. 15 Spitälern trafen sich an diesem sommerlichen Nachmittag in unseren Lokalitäten, um sich über die Prozess sowie die KISIM Neuentwicklungen im Bereich "Notfall" auszutauschen. Moderiert wurde das Fokusmeeting von den CISTEC Experten und Expertinnen Stephanie Hohermuth, Jürgen Lembke, Ciril Bächli und Lukas Müller.